Das Interview führte Anja Öttl BlickLokal: Wie sind Sie auf die Idee des Mundartwegs gekommen? Nadine Strauß: In einer Fernsehsendung Ende November habe ich von einem Mundartweg gehört. Da sind bei mir alle Hirnsynapsen in Wallung geraten und ich habe mich gefragt: Warum bitte, haben wir in D
Nadine Strauß aus Dertingen lädt in ihren Kinderbüchern zum Mitmachen ein. Zum Mitgehen lädt der von ihr erschaffene „Dertinger Mundartweg“ ein. In „Habe die Ehre!“ ratscht Jochen Wobser mit der Autorin und Dialekt-Sammlerin.
Was haben Sisi, Ludwig II., Martin Luther und Leonardo da Vinci gemeinsam? Über diese historischen Persönlichkeiten hat Nadine Strauß jeweils ein Sachbuch für Kinder geschrieben. (Paywall)
Auf die Kaiserin Sisi, König Ludwig II. und Martin Luther folgt für die Dertinger Autorin Nadine Strauß nun Leonardo da Vinci. »Leonardo da Vinci – der klügste Kopf der Renaissance«, heißt ihr Buch über den Italiener, dessen Todestag sich im kommenden Mai zum 500. Mal jährt.
Kinderbuch – Nadine Strauß aus Dertingen hat mit der kindgerechten Biografie „Leonardo da Vinci – Der klügste Kopf der Renaissance“ ihr viertes Mitmachbuch veröffentlicht
Dertingerin Nadine Strauß schreibt über Leonardo da Vinci
Text: Christina Sack „Im besten Fall gehen den Kindern Lichter auf“ Dertingerin Nadine Strauß schreibt über Leonardo da Vinci
BlickLokal · 27. Oktober 2018 THEMA DER WOCHE
WERTHEIM-DERTINGEN. „Leonardo da Vinci – der klügste Kopf der Renaissance“- so heißt das neueste Lese- und Mitmachbuch der aus Dertingen bei Wertheim kommenden Kinderbuchautorin Nadine Strauß. Vor zwei Jahren stellten wir in BlickLokal bereits ihr damals gerade erschienenes Werk über Martin Luther vor. Heute wollen wir mit der Autorin über das Genie Leonardo da Vinci, ihre Lust am Bücher schreiben, die Mitmachaktionen im neuen Buch und über das Rätsel um ein Geheimfach sprechen.
BlickLokal: Frau Strauß 2016 stellten wir in unserer Zeitung Ihr gerade erschienenes Buch über Martin Luther vor. Heute wollen wir über Ihr in diesem Monat auf dem Markt gekommenes viertes Buch „Leonardo da Vinci – Der klügste Kopf der Renaissance“ reden. Es scheint, ihre Lust am Bücher schreiben ist ungebrochen?
Nadine Strauß: Das kann man wohl so sagen. Es macht mir einfach unglaublich viel Spaß. Außerdem ist es immer wieder eine Herausforderung, kindgerecht zu formulieren. Keine Fremdworte, keine komplizierten Erklärungen, keine Andeutungen zwischen den Zeilen. Klare Sätze, verständliche Beschreibungen, Vergleiche mit Dingen, die ein Kind aus dem Alltag kennt. Und dabei trotzdem bei der Wahrheit bleiben und nichts Wichtiges weglassen, nur weil es vielleicht gerade nicht bequem ist. Dann sind da ja noch die Aktionen und Rätsel. Ein Thema aufzuspüren, in das man ein Rätsel einbauen kann, ist toll. Meistens springt es mich schon von Weitem an und ich habe mir das Rätsel bzw. die Aktion ausgedacht, bevor das Kapitel geschrieben war.
BlickLokal: Sie bereiten in Ihren Büchern historische Themen und Persönlichkeiten für Kinder auf. Die Konkurrenz im digitalen Zeitalter ist groß. Wie kann man Kinder heutzutage noch fürs Lesen und noch dazu über historische Personen begeistern?
Nadine Strauß: Ich versuche, durch meine Rätsel und Aktionen meinen Lesern die Möglichkeit zu geben, mehr ins Thema einzutauchen. Selbst erfahren, selbst errätseln, selbst begreifen. Im besten Fall gehen den Kindern „Lichter“ auf und ich kann so eine kleine oder auch eine große Begeisterung entfachen. Wenn ich das schaffe, bin ich zufrieden. Selbst die Kleinsten haben schon Spaß daran, das Suchobjekt in den Illustrationen zu finden. Die wissen nicht, wer da Vinci ist oder was er gemacht hat. Die wollen den Pinsel suchen und finden. Das ist toll.
BlickLokal: Was begeistert Sie am Universalgenie Leonardo da Vinci am meisten?
Nadine Strauß: Dass er eines war – ein Universalgenie. Mir ist es ein Rätsel, wie man in einem einzigen Leben und in einem einzigen Hirn so viel zustande bringen konnte. Zu Beginn meiner Recherche wusste ich auch nur von einigen Gemälden und dass er die eine oder andere Maschine konstruiert hat. Im Laufe der Zeit gingen mir dann viele Lichter auf und es kamen tolle Dinge zum Vorschein. In meinem Buch gibt es eine Aufzählung von Berufen, die Leonardo hätte ausführen können – es sind 22 – und wahrscheinlich fehlen da noch welche.
BlickLokal: Wie bringt man das Leben und die Werke einer so vielseitigen Persönlichkeit auf 84 Seiten unter?
Nadine Strauß: Indem man sehr genau auswählt, Dinge zusammenfasst und langatmige Passagen, die ein 300-Seiten-Buch vielleicht hat, weglässt. Ich schreibe für Kinder und für Personen, die sich einen Überblick verschaffen wollen; die zum Schluss sagen wollen: Ja, ich weiß jetzt Bescheid über da Vinci. Ich schreibe nicht für die, die genau wissen wollen, wo er sich im Winter 1502 den Schnupfen geholt hat oder welche Rebsorte in seinem Weinberg wuchs.
Blick Lokal: Wie viel Vorbereitungszeit war nötig, um sich das notwendige Wissen über Leonardo da Vinci anzueignen?
Nadine Strauß: Zunächst mal wusste ich ja gar nicht, ob das Thema geeignet ist oder ich damit klarkomme. Bevor ich dem Verlag die Zusage gab, war erst einmal viel Grundlagenarbeit nötig. Durch Martin Luther war ich ja schon mal im Mittelalter unterwegs, die Zeit in der Leonardo lebte, machte mir also erstmal keine Sorgen. Aber ob ich wohl diesem Genie gerecht werden konnte? Das musste ich herausfinden. Ich habe also gelesen und recherchiert und bin nach München gefahren in die Alte Pinakothek und habe mir ein Originalbild von Leonardo da Vinci angesehen – „Madonna mit der Nelke“. Natürlich habe ich mich vorbereitet auf diesen Besuch, ich wusste, auf was ich achten musste und ja, da habe ich beschlossen, dass ich dieses Buch schreibe. Dass das Thema, was Rätsel und Aktionen betrifft, das beste werden würde, was ich bisher hatte, war mir da noch nicht klar. In Mannheim gab es dann noch eine Ausstellung mit Leonardos Maschinen, die ich mir auch angesehen habe. Zurück zur Frage: ein Jahr intensive Recherche.
BlickLokal: Leonardo da Vinci war unter anderem Erfinder. Welche Erfindung finden Sie besonders spannend?
Nadine Strauß: Ich selbst finde alles spannend, was mit dem Fliegen zu tun hat. Man muss dazu unbedingt nochmal erwähnen, von welcher Zeit wir sprechen. Es ist die Renaissance, in Deutschland noch Mittelalter und da denkt einer übers Fliegen nach. Die Menschen waren Ende des 19. Jahrhunderts völlig aus dem Häuschen, als Otto Lilienthal erste Flugversuche unternahm. Das war fast 400 Jahre später! Das ist es, was mich so fasziniert. Dieser Mann war seiner Zeit um ganze Epochen voraus. Meine Lieblingserfindung ist die Luftschraube, die man auch auf dem Foto sehen kann. Sie wurde übrigens nie gebaut – wie die meisten seiner Konstruktionen.
BlickLokal: Ihre Bücher sind stets nicht nur Lesesondern auch Mitmachbücher. Welche Mitmachelemente erwartet die Leser Ihres da Vinci-Buches? Gibt es neue Elemente?
Nadine Strauß: Und ob es die gibt! Wie gehabt enthält das Buch ein Kreuzworträtsel und Suchbildillustrationen. Neu ist ein „Anagramm-Rätsel“, Sätze in Spiegelschrift und „DaVinci-Codes“. Besonders gut gefällt mir meine Idee, die ich zum „Abendmahl“ erdacht habe. Ich wollte nicht einfach schreiben, wie die Jungs auf dem Bild heißen. Das sollte errätselt werden. Dafür habe ich mir eine Art „Einsteins Rätsel“ überlegt. Mithilfe von Umschreibungen muss der Leser logisch schlussfolgern. Ein Beispiel: „Simon sitzt ganz außen“ Auf diesem Bild gibt es aber zwei „außen“, man muss also weitere Sätze kombinieren, um herauszubekommen, welcher von den Beiden denn nun Simon ist. Die Namen können direkt im Buch eingetragen werden.
BlickLokal: Was hat es mit dem „Geheimfach“ auf Ihrer Homepage auf sich?
Nadine Strauß: Das Geheimfach entstand, weil der Platz im Buch nicht gereicht hat. Ohne das Geheimfach hätte ich meinen Lesern nicht die Bastelanleitung für Leonardos Fallschirm zur Verfügung stellen können. Als dann klar war, dass es ein Geheimfach gibt, habe ich noch zwei weitere Rätsel entworfen. Eines davon ist ein Wortgitter, in dem man Antworten auf Fragen rund um Da-Vinci finden muss. Wenn man alle gefunden hat, ergeben die übrig gebliebenen Buchstaben ein Zitat Leonardos. Außerdem erzähle ich hier noch zwei „Geschichten am Rande“. Das Geheimfach öffnet sich, wenn man den DaVinci-Code errätselt, der auf meiner Homepage www.nadinestrauss.de zu finden ist. Wie das funktioniert, wird im Buch erklärt.
BlickLokal: Sind zu Ihrem neuen Buch auch Lesungen geplant?
Nadine Strauß: Ja, ich würde gerne wieder Lesungen zum neuen Buch machen. Mit Martin Luther habe ich begonnen, Lesungen zu halten und das ist so schön. Die unmittelbaren Reaktionen der Kinder, die großen Augen und die Freude, das Rätsel gelöst zu haben, ist einfach wunderbar.
BlickLokal: Arbeiten Sie noch wie 2016 als Verlagsvertretung und kümmern sich damit auch eigenhändig um den Vertrieb Ihres Buches? Wenn ja, wie läuft das ab?
Nadine Strauß: Ja, das mache ich weiterhin. Momentan stehe ich im Kontakt mit einigen Museen. Das wäre toll, wenn es mein Buch in deren Shops zu kaufen gäbe. BlickLokal: Haben Sie schon ein fünftes Buch in Planung? Nadine Strauß: Noch nicht. Ich habe letztes Jahr festgestellt, dass Lesungen, Vertriebsarbeit (Luther) und gleichzeitig ein neues Buch schreiben (da Vinci) doch ein bisschen viel ist. Zumal ich ja hauptberuflich in Vollzeit in einem Industriebetrieb angestellt bin. Es kann aber schon gut sein, dass das nicht mein letztes Buch war.
Text: Christina Sack „Im besten Fall gehen den Kindern Lichter auf“ Dertingerin Nadine Strauß schreibt über Leonardo da Vinci
Kinderbuch-Neuerscheinung zum Leonardo-Jahr 2019 Nadine Strauß Leonardo da Vinci – Der klügste Kopf der Renaissance Illustrierte Biografie und Mitmach-Buch für Wissbegierige ab 6 Jahren. 84 Seiten, 37 Abbildungen, darunter 14 Suchbild-Illustrationen 21 x 21 cm, fester Einband, fadengeheftet, € 17,90 [D], € 18,40 [A]. ISBN 978-3-88571-390-6 Bestellungen per Mail an: buch@nadinestrauss.de Mehr Infos unter www.nadinestrauss.de Außerdem kann das Buch auch im Buchhandel erworben werden.